Am Wochenende veröffentlichte die Europäische Zentralbank ihr Prüfungsergebnis vom internationalen Stresstest. Dabei viel die Münchener Hypothekenbank als einzige deutsche Bank durch das Testverfahren. Doch was steckt eigentlich dahinter und wie funktioniert so ein Stresstest?
EZB simuliert positiven Wirtschaftsverlauf
Grundsätzlich umfasst der Test zwei mögliche Situationen. Im ersten Szenario wird ein problemloser Wirtschaftsverlauf simuliert. Die Wirtschaft wächst, während die Arbeitslosenquote weiter sinkt und Arbeitnehmer ihr Geld fleißig zur Bank tragen. Gerät eine Bank bei diesen Umständen in Schwierigkeiten, muss sie sich ernsthaft sorgen machen. Glücklicherweise gab es beim vergangen Test keinen Kandidaten, der hierbei durchgefallen ist.
Wesentlich spannender wird es dann beim zweiten, auch als „adversen“-Test. Dabei stößt die EZB das Schockzenario an. Im Gegensatz zum obigen Verlauf, sinkt nun die Wirtschaftskraft. Eine hohe Arbeitslosigkeit und schwache Aktien/Immobilienmärkte verschlimmern den Verlauf. Bedingt dadurch steigen die Zinsen und Verbrauche möchten weniger Geld anlegen. Die Banken kommen de facto nicht an frische Geld.
Reicht die Eigenkapitalquote?
Es wird also genügend Eigenkapital gefordert – Geld, welches die Bank in den vergangen Jahren durch Aktien oder eigenen Gewinnen verdient hat. Diese Gewinne werden nun mit geplatzten Krediten und Wertpapieren entgegengesetzt. Übrig bleibt die sogenannte Eigenkapitalquote.
Im Stresstest muss die Eigenkapitalquote über 5,5 Prozent liegen. Fällt sie darunter, ist die Bank durchgefallen. Die Prüfung gilt unter Experten als unrealistisch.
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